Mobilität, autonomes Fahren und Inklusion: Das Projekt Sharing for Caring wurde vorgestellt

Darfo Boario Terme, 18. Juli (Adnkronos) – „Sharing for Caring“, ein innovatives Projekt von AIDA – Artificial Intelligence Driving Autonomous der Polytechnischen Universität Mailand, wurde in Darfo Boario Terme vorgestellt. Die Initiative nutzt die von der Forschungsgruppe entwickelte autonome Fahrtechnologie, um einen langsamen Shuttle-Service speziell für Menschen mit Behinderungen anzubieten. Dieser fördert Unabhängigkeit, Inklusion und Lebensqualität von Menschen, die im Alltag oft mit Hindernissen konfrontiert sind, und gewährleistet effizientes Reisen in städtischen Gebieten mit eingeschränktem öffentlichen Verkehrsnetz.
„Sharing for Caring“ nutzt autonomes Fahren, um die Wohnungen älterer oder mobilitätseingeschränkter Menschen mit wichtigen Orten wie Apotheken, Kliniken und Supermärkten zu verbinden. Dank der Technologie werden diese Dienste selbst in dünn besiedelten Gebieten wie Bergstädten nachhaltig nutzbar.
Während der Veranstaltung fuhr ein elektrischer Fiat 500 (3+1) völlig autonom durch die Straßen von Darfo Boario Terme und demonstrierte so die praktische technologische Anwendbarkeit des Dienstes. Auf halber Strecke hielt das Fahrzeug an, um einen älteren Fahrgast aufzunehmen und ihn zur nächsten Apotheke zu begleiten – ein realistisches Szenario. Aus Sicherheitsgründen saß während des Tests gemäß den Richtlinien des Ministerialerlasses 70 von 2018 „Smart Road“ ein anerkannter Sicherheitsfahrer am Steuer. Das Fahrzeug wurde aufgrund seiner Konfiguration ausgewählt, die den Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erleichtert, und ist mit einer autonomen Fahrtechnologie ausgestattet, die von der AIDA-Gruppe am Polytechnikum Mailand entwickelt wurde. Dies ist ein konkreter Beweis dafür, wie Innovation zu einem Instrument der sozialen Inklusion werden kann, insbesondere in unterversorgten Gebieten.
„In einem demografischen Kontext, in dem das Durchschnittsalter der Bevölkerung stetig steigt, ist es unerlässlich, auch den Bewohnern unterversorgter Gebiete Autonomie und Unabhängigkeit zu gewährleisten“, so Sergio Savaresi vom Polytechnikum Mailand, wissenschaftlicher Leiter des Projekts. „Robo-Caring soll eine konkrete Antwort sein: ein nachhaltiger und replizierbarer Service, der autonomes Fahren in ein Instrument sozialer Inklusion verwandelt.“ Das Projekt wird im Nationalen Zentrum für nachhaltige Mobilität (MOST) mit Unterstützung der Ico Falck Foundation und der Stiftung des Polytechnikums Mailand sowie mit Cisco Italia als Technologiepartner entwickelt. „Mit einem hohen Anteil an über 65-Jährigen und einer typischen Bergregion ist Darfo Boario Terme der ideale Ort, um mit neuen, umweltschonenden Lösungen mit hohem sozialem Wert zu experimentieren“, kommentiert Bürgermeister Dario Colossi. „Ein solcher Service kann den Alltag vieler Bürger deutlich verbessern.“
Raffaele Cattaneo, Staatssekretär für internationale und europäische Beziehungen der Region Lombardei, betont, dass die Initiative „Sharing for Caring“ „einen wichtigen Meilenstein für die Region Lombardei darstellt, da sie einen Innovationsbereich – das autonome Fahren – verkörpert, der in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen wird.“ Er fügt hinzu: „Unser Engagement für autonomes Fahren erhielt nach der Rückkehr von der institutionellen Mission nach Indianapolis, wo wir die fortschrittliche Expertise des Politecnico di Milano auf diesem Gebiet erleben durften, einen deutlichen Schub. Seitdem haben wir unsere Zusammenarbeit mit der Universität verstärkt, um Experimente wie dieses zu unterstützen. Die Tatsache, dass die Lombardei dank der Expertise des Politecnico di Milano heute weltweit führend in der Entwicklung des autonomen Fahrens ist, zeigt, wie unsere Region auch weiterhin weltweit durch Innovation und technologische Forschung hervorstechen kann. Um diese Führungsrolle zu behaupten, ist es jedoch unerlässlich, weiterhin in Forschung und Innovation in solchen Technologien zu investieren.“
Simona Tironi, Stadträtin für Bildung, Ausbildung und Beschäftigung der Region Lombardei, ergänzt: „Projekte wie ‚Sharing for Caring‘ verkörpern perfekt die Vision der Region Lombardei: eine intelligente, humane und technologische territoriale Entwicklung, die niemanden zurücklässt. Als Stadträtin für Bildung, Ausbildung und Beschäftigung halte ich es für strategisch wichtig, in Kompetenzen und hochwertige Arbeitsplätze zu investieren, um diese Innovationen nachhaltig zu gestalten und greifbare, inklusive und reproduzierbare Dienstleistungen mit geringer Umweltbelastung anzubieten.“ Das von der japanischen Kunst des Kintsugi inspirierte Fahrzeug verkörpert die Botschaft des Projekts auch optisch. Federico Falck, Präsident der Ico Falck Foundation, erklärt: „‚Kintsugi‘ lehrt uns, dass Risse nicht nur Brüche sind, sondern Teile der Geschichte, die, wenn sie wertgeschätzt werden, zu Schönheit werden können. So kann selbst Fragilität in eine Ressource verwandelt werden, wenn man sie mit Intelligenz und Feingefühl angeht – im Rahmen eines Projekts, in dem ein Team begeisterter und gut ausgebildeter junger Forscher an der Mobilität der Zukunft arbeitet und dabei die schwächsten Bürger im Blick hat.“ Den strategischen Wert des Projekts betont auch Gianmarco Montanari, Generaldirektor des Nationalen Zentrums für nachhaltige Mobilität: „Zugänglichkeit ist eine der zentralen Herausforderungen nachhaltiger Mobilität. Mit ‚Sharing for Caring‘ zeigen wir, dass technologische Innovationen zu einem Instrument für soziale Gerechtigkeit werden können und müssen, das auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen eingeht.“
Auch Technologiepartner Cisco Italia spielte eine Schlüsselrolle und trug zur Integration von Konnektivitätslösungen für die Fernüberwachung bei. „Wir freuen uns, zu einem Projekt beizutragen, das Technologie in den Dienst des Menschen stellt“, erklärt CEO Gianmatteo Manghi. „Diese Initiative stellt einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum autonomen Fahren dar, das die Sicherheit von Fahrern und Fußgängern künftig deutlich verbessern wird. Dafür bedarf es jedoch einer leistungsstarken Netzwerktechnologie, die eine sichere und zuverlässige Kommunikation gewährleistet und nahtlos mit der vom AIDA-Team entwickelten Software interagiert.“ Sharing for Caring ist der erste italienische Prototyp autonomer Mobilität mit sozialem Zweck. Es handelt sich um ein skalierbares, nachhaltiges und replizierbares Modell, das auf Bereiche ausgeweitet werden kann, in denen traditionelle On-Demand-Dienste wirtschaftlich nicht rentabel sind.
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