GEM: Die Umwandlung stillgelegter Kohlefelder in Solarkraftwerke könnte die globale Kapazität um 15 % steigern

Eine neue Analyse des Global Energy Monitor (GEM) untersuchte das Potenzial von Kohleminen, die im Zeitraum 2020–2030 geschlossen wurden oder deren Schließung geplant ist, zur Solarenergieerzeugung. Laut der Studie, die auf Daten des Global Coal Mine Trackers von GEM basiert, wurden seit 2020 weltweit 312 offene Kohlefelder mit einer Fläche von rund 2.089 km² geschlossen. Schätzungsweise könnten auf diesen Flächen Solarkraftwerke mit einer Leistung von rund 103 GW errichtet werden.
Berücksichtigt man außerdem die zusätzlichen 3.731 km² Land, die voraussichtlich bis 2030 aufgrund der Erschöpfung der Reserven oder des Endes ihrer wirtschaftlichen Nutzung gesperrt werden, beträgt das Gesamtpotenzial 5.820 km². Technisch ist es möglich, in diesen Gebieten Solarenergie mit einer Gesamtleistung von 300 Gigawatt zu installieren.
Laut GEM-Daten gibt es in China derzeit 90 aktive Kohle-zu-Solar-Projekte mit einer Gesamtleistung von 14 GW, weitere 46 Projekte mit insgesamt 9 GW sind in Planung. Große Kohleproduzenten wie Australien, die USA, Indonesien und Indien verfügen über etwa drei Viertel dieses Umwandlungspotenzials.
Solche Transformationen könnten nicht nur zur Steigerung der Kapazitäten für erneuerbare Energien beitragen, sondern auch die durch den Kohlebergbau verursachten Umweltschäden sanieren und die lokale Wirtschaftsentwicklung fördern. Die Analyse schätzt, dass durch die Umnutzung stillgelegter Kohlefelder zur Solarenergieerzeugung 259.700 dauerhafte und 317.500 befristete Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Dieses Potenzial übersteigt die voraussichtlichen Arbeitsplatzverluste im Kohlesektor bis 2035.
GEM-Vizepräsident Ryan Driskell Tate erklärte in seiner Einschätzung, dass die nach der Schließung von Kohlefeldern verbleibenden Flächen oft aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht unbrauchbar seien, jedoch erhebliches Potenzial für die Nutzung dieser Flächen zur Solarenergieerzeugung bestehe. Tate erklärte, dieser Transformationsprozess habe bereits begonnen und könne mit entsprechenden politischen Maßnahmen und Anreizen in größerem Maßstab umgesetzt werden.
Cheng Cheng Wu, Projektmanager von GEM Energy Conversion Tracker , betonte, dass diese Transformation nicht nur den Energieerzeugungszielen, sondern auch der Landrekultivierung und der lokalen Beschäftigungspolitik dienen könne.
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