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Stellungnahme des Climate Network zum neuen Anreizpaket…

Stellungnahme des Climate Network zum neuen Anreizpaket…

Kategorie: Elektrische Energie , Energieagenda , Kohle - Datum: 31. Oktober 2025

Das Climate Network erklärte in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass das neue Konjunkturpaket die Gewinne umweltverschmutzender Unternehmen weiter erhöhe, den Ausbau sauberer Energie behindere und die öffentliche Gesundheit und Finanzen gefährde.

Nach der Ankündigung eines neuen Förderpakets durch das Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen hat EUAS begonnen, Abnahmeverträge mit Betreibern von Wärmekraftwerken abzuschließen. Laut diesem Paket wird Strom aus inländischen Kohlekraftwerken bis 2030 zu 7,5 Cent pro Dollar abgenommen, und neu errichtete inländische Kohlekraftwerke erhalten bis 2045 eine Abnahmegarantie.

Die Stellungnahme des Climate Network lautet wie folgt:

Die Betreiber von Kohlekraftwerken sind ohne öffentliche Gelder nicht mehr handlungsfähig. Anstatt die Arbeiter in den Kohlekraftwerksregionen auf die Zukunft vorzubereiten, pumpt die Regierung weiterhin öffentliche Gelder in umweltschädliche Unternehmen und bietet ihnen neue Anreize. Diese Anreize, die bis 2045 gelten, behindern den Ausbau sauberer Energien und gefährden die öffentliche Gesundheit und die Staatsfinanzen.

Dieses Anreizpaket wird die Pläne für einen gerechten Übergang, der die Zukunft der Beschäftigten in Kohlekraftwerken sichern würde, nur verzögern und die Klimakrise verschärfen. Dabei hat die Türkei das Potenzial für eine sauberere Zukunft.

Die Rechnung ist einfach: Die zusätzlich jährlich für Kohle bereitgestellten 133 Millionen Dollar an öffentlichen Mitteln sollten in die Schaffung sauberer und menschenwürdiger Arbeitsplätze in den Kohleregionen investiert werden. Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 7.000 Kohlebergleuten.

Die negativen Folgen des Anreizpakets in 6 Artikeln sind folgende:

Die Zukunft der Arbeiter ist ungewiss: Laut dem Minister für Energie und natürliche Ressourcen sind 27.000 Arbeiter in den Kohleregionen beschäftigt. Aufgrund des Rückgangs im Kohlesektor kam es jedoch im vergangenen Jahr in verschiedenen Provinzen zu zahlreichen Entlassungen und damit verbundenen Protesten. Diese Menschenrechtsverletzungen sind eine schmerzhafte Folge fehlender fairer Übergangspläne in einem dem Markt überlassenen Kohlesektor. Wahre Sicherheit liegt nicht in der Verlängerung der Kohlenutzung durch Anreize, sondern in der dringenden Entwicklung fairer Übergangspläne, die neue Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Arbeiter schaffen. Der dringlichste Schritt sollte darin bestehen, die von Arbeitslosigkeit bedrohten Arbeiter und ihre Familien durch Sozialprogramme zu schützen. Öffentliche Mittel sollten in diese Sozialprogramme und nicht in die Kohlekraftwerksbetreiber fließen.

Dabei werden günstige und saubere Energiequellen ignoriert: In den letzten zehn Jahren sind die Kosten für den Bau von Windkraftanlagen um 40 Prozent und die für Solaranlagen um 77 Prozent gesunken. Dadurch haben sich die Kosten für die Stromerzeugung aus Solarenergie um 69 Prozent reduziert, was Solarenergie zur günstigsten Stromquelle in der Türkei macht. Angesichts dieser niedrigen Kosten für Solarenergie ist das Festhalten an der schmutzigen und teuren Kohle eine Verschwendung öffentlicher Gelder.

Das belastet die öffentlichen Kassen: Solarstrom könnte nur 3,50 Dollar pro Kilowattstunde kosten, während die Subventionen für Strom aus Kohlekraftwerken 7,50 Dollar betragen. Die neuen Kohlesubventionen, die angeblich die Beschäftigung ankurbeln sollen, garantieren den Energiekonzernen faktisch Gewinne. Dank dieser langfristigen Anreize können die Unternehmen den erzeugten Strom zu hohen Preisen verkaufen und gleichzeitig ihre Risiken minimieren. Diese Gewinne stammen jedoch direkt aus den Taschen der Bürger. Die Kosten tragen die Bürger, die ohnehin schon Mühe haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Es gewährleistet keine Versorgungssicherheit: Obwohl das Förderpaket offiziell die heimische Kohleproduktion aufrechterhalten und die Versorgungssicherheit gewährleisten soll, entspricht diese Erklärung nicht der Realität. Analysen zeigen, dass die heimischen Kohlekraftwerke weit davon entfernt sind, die Grundlast zu decken. Sie erreichten lediglich eine Auslastung von 52 Prozent ihrer Betriebsstunden. Trotz aller über die Jahre gewährten Anreize für heimische Kohle decken Importkohle derzeit 61 Prozent der türkischen Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken ab. Kohleimporte machen die Türkei von ausländischen Energiequellen abhängig, doch Investitionen in erneuerbare Energien könnten diese Abhängigkeit verringern und die Kosten senken.

Die Luftverschmutzung in Kohleregionen gefährdet die öffentliche Gesundheit und die Umwelt: Sie führt zu vermehrten Atemwegserkrankungen und vorzeitigen Todesfällen; Kohlekraftwerke haben bisher etwa 200.000 vorzeitige Todesfälle verursacht. Subventionen für Kohle tragen zur Verschärfung dieser Gesundheitsprobleme bei. Aschelagerstätten und Abraumhalden von Kraftwerken verschmutzen Böden und Gewässer, verursachen irreversible und dauerhafte Schäden an Ökosystemen und bedrohen die Ernährungssicherheit.

Im Widerspruch zu den Klimazielen der Türkei: Das türkische Ziel der Klimaneutralität bis 2053 steht im fundamentalen Widerspruch zu fortgesetzten Investitionen in Kohle. Diese neuen Anreize bergen die Gefahr, die Türkei als unzuverlässigen Akteur in Bezug auf ihre Klimaverpflichtungen darzustellen und ihre Glaubwürdigkeit bei internationalen Klimafinanzierern und Investoren zu schädigen.

Unsere Forderung ist eindeutig:

– Es sollten faire Transformationsmechanismen eingeführt werden, um die Zukunft der Arbeiter und der lokalen Bevölkerung in den Kohleregionen zu sichern. – Die Türkei muss dringend ihren Plan zum Kohleausstieg verkünden.

– Anstatt Kohle zu subventionieren, sollten Maßnahmen für saubere Energie umgesetzt werden, die die Energiekosten der Menschen senken und ein gesundes Leben gewährleisten.

Mitglieder des Climate Network:

– Buğday-Vereinigung für ökologische Lebenserhaltung

– CAN Europe (Europäisches Klimaschutznetzwerk)

– ClientEarth

– Naturverband

– Greenpeace Türkei

– Stiftung für Recht, Natur und Gesellschaft (HUDOTO)

– Climate Change Policy and Research Association (IDPAD)

– 350 für Climate Association (350 Türkiye)

– Vereinigung für räumliche Gerechtigkeit (MAD)

– Sustainable Economics and Finance Research Association (SEFiA)

– Clean Air Rights Association (THHD)

– Verband für Wirtschaftsproduktion

– TEMA, Türkische Stiftung zur Bekämpfung von Erosion, Aufforstung und Schutz natürlicher Lebensräume

– WWF-Türkiye (Wildlife Fund)

– Green Thought Association (YDD)

Veröffentlicht von: Alperen ERTAŞ- [email protected]

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