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Investitionen in die Netzstabilität sind die beste Blackout-Prävention

Investitionen in die Netzstabilität sind die beste Blackout-Prävention

24. Juni 2025

Letzte Woche veröffentlichte die spanische Regierung die Ergebnisse ihrer Untersuchung zum Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel vom 28. April. Sie zeigen, dass Stromschwankungen die ursprüngliche Ursache des Stromausfalls waren. Die Untersuchung gibt keine Auskunft darüber, was diese Schwankungen ausgelöst hat. Sie zeigt jedoch eine wichtige Lehre auf: Um seine Ziele hinsichtlich Energiesicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität zu erreichen, muss Europa dringend in intelligentere und widerstandsfähigere Stromnetze investieren.

Am 28. April kam es auf der Iberischen Halbinsel zu einem großflächigen Stromausfall. Ursache waren Spannungsschwankungen. Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica de España (REE) hatte bereits zuvor ähnliche und schwerwiegendere Schwankungen bewältigt. Die am 28. April ergriffenen Maßnahmen von REE erwiesen sich jedoch als unzureichend, was zu Überspannungen in ganz Spanien führte. Aus Schutzgründen mussten mehrere Kraftwerke gemäß den technischen Vorschriften abgeschaltet werden.

Um derartige Großereignisse in Zukunft zu verhindern, benötigt Europa dringend ein intelligenteres und widerstandsfähigeres Stromsystem.

Dazu gehören verstärkte Stromnetze, mehr grenzüberschreitende Verbindungskapazitäten und ein verbesserter Regulierungsrahmen. Europa muss diese Investitionen rasch ausweiten – basierend auf einer angemessenen Kosten-Nutzen-Analyse und realistischen Überlegungen zur Technologiereife. Dabei sollte Europa auf einsatzbereite Technologien zur Netzstabilisierung, Digitalisierung und Stromspeicherung setzen, anstatt den Erzeugern erneuerbarer Energien kurzfristig unrealistische technische Anforderungen aufzuerlegen. Parallel dazu muss Europa die Elektrifizierung und Dekarbonisierung seiner Wirtschaft durch mehr Windenergie entscheidend beschleunigen.

Am 19. Juni verabschiedete das Europäische Parlament einen Bericht, der Investitionen in Stromnetze fordert – ebenso strategisch und effizient wie Europa in erneuerbare Energien investiert. Um Investitionen in einsatzbereite Netzstabilisierungstechnologien wie Synchronkondensatoren, statische Synchronkompensatoren und die allgemeine Netzoptimierung zu steigern, bedarf es jedoch besserer regulatorischer Unterstützung und Marktanreize. Länder wie Irland und Großbritannien haben Märkte für die Beschaffung von Systemstabilitätsdienstleistungen etabliert. Diese Märkte geben die richtigen Marktsignale für solche Investitionen.

Moderne Windparks können zudem eine stabilisierende Rolle bei der Spannungs- und Frequenzhaltung spielen. Sie bieten gute Rahmenbedingungen für Systemdienstleistungen. Die vollständige Netzbildung mit Windkraftanlagen ist zwar erreichbar, aber erst in einigen Jahren. Netzbetreiber könnten dies ermöglichen, wenn sie die richtigen Marktsignale setzen.

Auch die Kombination von Windkraftanlagen mit anderen erneuerbaren Energieträgern oder Batterien birgt enormes Potenzial. Veraltete Marktregeln und regulatorische Unsicherheiten verhindern jedoch seit Jahren deren notwendigen Ausbau. Die kürzliche Verschiebung der Überarbeitung der EU-Netzanschlusskodizes ist nicht hilfreich. Sie könnte nationale Übertragungsnetzbetreiber dazu veranlassen, eigene Regeln festzulegen, was zu einem Flickenteppich unharmonisierter Regelungen führt – und das zu einem Zeitpunkt, an dem Europa klare und realistische technische Anforderungen benötigt.

windeurope

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