Die Stärkung der Nachhaltigkeit in KMU ist für die Beschleunigung globaler Klimaschutzmaßnahmen und des Wirtschaftswachstums von entscheidender Bedeutung.

Tianjin (China)/Madrid, 23. Juni (EFEverde). – Einem neuen Bericht des Weltwirtschaftsforums zufolge könnte die Beschleunigung des nachhaltigen Wandels kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) der Schlüssel zur Erreichung globaler Klimaziele und zur Erschließung neuer wirtschaftlicher Chancen sein.
Das Dokument mit dem Titel „Nachhaltigkeit trifft Wachstum: Ein Fahrplan für KMU und mittelständische Hersteller“ hebt hervor, dass KMU 90 Prozent der weltweiten Geschäftswelt ausmachen und für 40 bis 60 Prozent der Treibhausgasemissionen des privaten Sektors verantwortlich sind.
Trotz ihrer Bedeutung gehören diese Unternehmen nach wie vor zu den am wenigsten unterstützten Segmenten beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Der in Zusammenarbeit mit Schneider Electric erstellte Bericht legt einen praktischen Fahrplan zur Erleichterung dieses Wandels vor.
Eine strategische Chance, kein KostenfaktorLaut der Studie sollte die Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftstätigkeit und Strategien von KMU nicht länger als zusätzlicher Aufwand, sondern als Geschäftschance betrachtet werden. 68 Prozent der befragten KMU sehen Nachhaltigkeit positiv, und 38 Prozent sehen darin einen klaren Wachstumspfad.
Darüber hinaus gaben 60 % der befragten Unternehmen an, dass die Kundennachfrage der wichtigste Treiber für Klimaschutzmaßnahmen sei und damit sogar die staatlichen Vorschriften übertreffe. Dies spiegelt einen Wandel in der Unternehmensmentalität wider, der den Wettbewerbsvorteil von Nachhaltigkeit zunehmend erkennt.
„Die Zukunft der Fertigung liegt darin, KMU zu befähigen, eine nachhaltigere und integrativere Wirtschaft zu führen“, sagte Esther Finidori, Chief Sustainability Officer bei Schneider Electric.
Anhaltende Hindernisse für die DekarbonisierungDer Übergang ist jedoch nicht ohne Hindernisse. 53 Prozent der KMU nennen konkurrierende Prioritäten wie Kostenkontrolle und Geschäftsexpansion als ihre Haupthindernisse. Politische Unsicherheit (47 Prozent) und finanzielle Engpässe (42 Prozent) fallen ebenfalls auf.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, schlägt der Bericht die Schaffung kooperativer Unterstützungsmechanismen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor vor, die unter anderem gezielte Finanzierungen, Wissensnetzwerke, regulatorische Leitlinien und technische Unterstützung bei der Umsetzung umfassen.
„Nachhaltigkeit kann in einem sich verändernden wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld zu einem Wettbewerbsvorteil werden“, betonte Kiva Allgood, Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums.
Eine entscheidende Rolle im globalen KlimaschutzDie vorgestellte Roadmap betont, dass kleine und mittlere Hersteller eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung globaler Wertschöpfungsketten spielen. Ihre nachhaltige Transformation kann die positiven Klimaauswirkungen weltweit vervielfachen.
Der Bericht stellt fest, dass die Emissionen gemäß dem Pariser Abkommen bis 2025 ihren Höhepunkt erreichen und bis 2030 um 43 % gesenkt werden müssen. Den Autoren zufolge ist es sowohl machbar als auch dringend erforderlich, das Wirtschaftswachstum kleiner und mittlerer Unternehmen an diesen Zielen auszurichten.
„Die führenden KMU werden diejenigen sein, die durch Nachhaltigkeit widerstandsfähige, leistungsstarke Wertschöpfungsketten aufbauen“, schloss Finidori.
Illustration von Víctor Solis @visoor für den Green Cartoon in EFEverdeefeverde