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NGOs und Unternehmen erwarten, dass Brasilien sein Engagement für die Dekarbonisierung auf der COP30 verdoppelt.

NGOs und Unternehmen erwarten, dass Brasilien sein Engagement für die Dekarbonisierung auf der COP30 verdoppelt.

São Paulo, 4. September (EFE) – Umwelt-NGOs und Energieunternehmen äußerten am Donnerstag in São Paulo ihre Erwartung, dass Brasilien sein Engagement für die Dekarbonisierung und das Ende fossiler Brennstoffe während der nächsten UN-Klimakonferenz (COP30), die im November in Belém stattfinden wird, verdoppeln wird.

Die Teilnehmer des von EFE organisierten Dritten Lateinamerikanischen Forums für Grüne Wirtschaft betonten, dass etwa 90 % des brasilianischen Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen, bekräftigten jedoch, dass dies das südamerikanische Land nicht von seiner Verantwortung entbindet, die Energiewende weiter voranzutreiben.

Suely Araújo, Koordinatorin für öffentliche Politik beim Climate Observatory, äußerte diesbezüglich ihre Zuversicht, dass die brasilianische Regierung in der Abschlusserklärung der COP die Initiative zur Abschaffung fossiler Brennstoffe, der Hauptquelle umweltschädlicher Emissionen, wiederbeleben werde.

Erwartungen an Brasiliens Rolle bei der COP30

Dieser Verweis tauchte erstmals 2023 auf der COP28 in Dubai auf, wurde jedoch bei der letzten Konferenz in Baku entfernt.

„Brasilien muss die Verhandlungsbemühungen anführen und Fortschritte auf den Tisch bringen, insbesondere mit mehr Details zur Abkehr von fossilen Brennstoffen“, sagte Araújo.

Gleichzeitig wies der Aktivist auf den Widerspruch hin, der sich aus den Plänen der COP30-Gastgeberregierung ergibt, Ölfelder in einem Meeresgebiet zu erkunden, das etwa 500 Kilometer von der Mündung des Amazonas entfernt liegt, einem Ort mit großer ökologischer Fragilität.

Die internationale Perspektive und die Rolle des Privatsektors

Der ehemalige peruanische Minister Manuel Pulgar-Vidal, Leiter für globales Klima und Energie beim WWF International, bekräftigte jedoch, dass Brasilien über die „multilaterale Kapazität“ und „Fähigkeit“ verfüge, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Pulgar-Vidal sagte, die vorgegebenen Ziele dieser COP30 seien „bescheiden“, doch das Land könne dies ausgleichen, indem es sich auf die Umsetzung der auf früheren Konferenzen vereinbarten Ziele konzentriere und auf die Notwendigkeit, den privaten Sektor einzubeziehen.

Konkret räumten die auf dem Forum anwesenden Wirtschaftsvertreter ein, dass Regierungen zwar Anreize schaffen könnten, die Dekarbonisierung der Wirtschaft aber letztlich vom Willen der Unternehmen und ihren wirtschaftlichen Interessen abhänge.

Unternehmensinitiativen zur Energiewende

Edson Guimarães, CEO für Lateinamerika der Lots Group, einem Logistikunternehmen mit nachhaltigen Praktiken, erklärte, dass es jetzt „möglich“ sei, Güter mit Biokraftstoffen zu ähnlichen Kosten wie Diesel zu transportieren.

„Die Führung muss vom privaten Sektor ausgehen, denn eine Energiewende in der Logistik ist bereits möglich“, erklärte er und betonte, dass Brasilien im Transportsektor der sechstgrößte Emittent von Schadstoffen weltweit sei.

Silvia Cabral, Direktorin für Regulierung, Marketing und Nachhaltigkeit bei Norte Energia, schloss sich dem an und sagte, das globale Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen, sei zwar „mutig“, aber möglich, wenn eine Reihe von Maßnahmen ergriffen würden.

Herausforderungen bei der Erreichung der Klimaziele

Cabral betonte, dass zur Umsetzung dieses Ziels unter anderem Investitionen in die Speicherung erneuerbarer Energiequellen wie Wasserkraft und der Ausbau des Stromübertragungsnetzes erforderlich seien. Außerdem müsse man in Sachen Umweltgenehmigungen aus der Vergangenheit lernen.

„Wir haben Lehren gezogen, die wir nun auf den Tisch bringen müssen“, erklärte der Experte.

Das dritte FLEV wird gesponsert von ApexBrasil, Brasiliens Export- und Investitionsförderungsagentur, Norte Energia, dem Konzessionär des Wasserkraftwerks Belo Monte, und Lots Group, einem Unternehmen, das Lösungen zur Dekarbonisierung des Logistiksektors anbietet.

Es besteht außerdem die Zusammenarbeit mit Imaflora, dem Climate Observatory und der IBMEC University, in deren Auditorium das Treffen stattfindet. EFE

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Hauptfoto: Suely Araújo, Koordinatorin für öffentliche Politik beim Climate Observatory, spricht während der Eröffnung des dritten Lateinamerikanischen Forums für Grüne Wirtschaft (FLEV) am 4. September 2025 in São Paulo, Brasilien. EFE/Isaac Fontana

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