Kompliment des Monats: TenneT erforscht das Potenzial der Langzeit-Energiespeicherung

In unserer Reihe „Kompliment des Monats“ stellen wir jeden Monat eine Partei vor, die sich für die Beschleunigung der Energiewende einsetzt. Für den Monat April gilt unser Dank TenneT, die im Security of Supply Monitor 2025 erstmals die Effekte von Long Duration Energy Storage (LDES) berechnet und damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und zur Sicherung unserer zukünftigen Energieversorgung geleistet haben.
Beitrag von Intraday- und Multiday-LDES zur VersorgungssicherheitLDES unterscheidet sich von herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien dadurch, dass es Energie für mehrere Tage und nicht nur für ein paar Stunden speichern kann. TenneT hat daher dem Modell zwei Arten von LDES hinzugefügt: Intraday-LDES und Multiday-LDES. Intraday-LDES wird mit einer Versorgung von 16 Stunden pro Megawatt Leistung modelliert, was 16 MWh pro MW entspricht, die jederzeit bereitgestellt werden können. Mehrtägige LDES in Form von Druckluftspeichern (Compressed Air Energy Storage, CAES) nutzen unterirdische Salzkavernen und können bis zu 84 Stunden Energie ohne nennenswerte Verluste speichern.
Die Berechnung zeigt, dass Intraday-LDES in Zeiten der Knappheit etwa 40 % seiner Kapazität bereitstellt und Multiday-LDES sogar fast 90 %. Zum Vergleich: Kurzzeitbatterien mit 2 oder 4 Stunden Laufzeit nutzen bei Engpässen nur etwa 12 % ihrer Kapazität. Dank der längeren Speicherzyklen kann LDES daher deutlich mehr „feste Leistung“ freisetzen, wenn herkömmliche Flexibilitätsoptionen an ihre Grenzen stoßen. Diese zusätzliche Einsatzfähigkeit führt direkt zu einem geringeren LOLE (Loss of Load Expectation) und einer geringeren EENS (Expected Energy Not Served), wie im Monitor berechnet.
Da LDES-Systeme überschüssige Wind- und Solarenergie in Zeiten geringer Produktion puffern und einspeisen können, werden sie eine immer wichtigere Rolle spielen. TenneT geht davon aus, dass die installierte LDES-Kapazität bis 2033 stetig und dann bis 2035 weiter steigen wird. Laut TenneT unterstützt dieses Wachstum nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern trägt auch dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Reserven zu verringern und Preisschwankungen auf dem Strommarkt auszugleichen.
Gleichzeitig betont TenneT die Herausforderungen, vor denen LDES steht. Die anfänglichen Kapitalkosten sind hoch und die Amortisationszeiten können zehn Jahre oder länger betragen, was private Investoren abschreckt. Darüber hinaus führt die Volatilität der Strompreise zu unvorhersehbaren Einnahmen, wodurch das Geschäftsmodell unzuverlässig erscheint. Auch die Bedenken der Öffentlichkeit hinsichtlich der unterirdischen Lagerung und Verwendung bestimmter Chemikalien spielen eine Rolle.
Um diese Hindernisse zu überwinden, verweist TenneT auf inspirierende Beispiele aus dem Ausland. In Großbritannien gibt es ein Cap-and-Floor-System, das Anlegern ein garantiertes Mindest- und Höchsteinkommen bietet und so das Risiko begrenzt. Spanien entschädigt mit Kapazitätszahlungen für die verfügbare Kapazität, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung, was Investitionen und die Netzstabilität fördert. In Deutschland erhalten Projekte Subventionen, günstige Kredite und Steuererleichterungen, konkurrieren anschließend auf dem freien Markt und profitieren von der Preisvolatilität.
Auf Grundlage dieser internationalen Beispiele empfiehlt TenneT der niederländischen Regierung, neben den bekannten Instrumenten wie Gaskraftwerken, Laststeuerung und Interkonnektivität auch Anreizmaßnahmen für die mittel- und langfristige Energiespeicherung zu prüfen.
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