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Die CO2-Emissionen des polnischen Verkehrssektors haben sich mehr als verdreifacht

Die CO2-Emissionen des polnischen Verkehrssektors haben sich mehr als verdreifacht
  • Die direkten Emissionen des Verkehrssektors in Polen beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 68 Millionen Tonnen CO2.
  • Der Stromverbrauch des Personenverkehrs in Polen dürfte im Jahr 2030 auf 8 TWh und im Jahr 2050 sogar auf 34 TWh steigen.
  • Der Anstieg des Stromverbrauchs wird auf die weitere Elektrifizierung des Verkehrs und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zurückzuführen sein.

„Die CO2-Emissionen des polnischen Verkehrssektors haben sich in den letzten 35 Jahren mehr als verdreifacht – von 20 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 1990 auf fast 68 Millionen Tonnen im Jahr 2023. Der Anteil des Verkehrssektors an den gesamten CO2-Emissionen der polnischen Wirtschaft hat sich seit 1990 fast verfünffacht und erreicht im Jahr 2023 24 %“, heißt es in der Wirtschaftswoche des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE).

Nach Schätzungen des Nationalen Zentrums für Emissionsbilanzierung und -management (KOBiZE) war der Straßenverkehr im Jahr 2023 für über 99 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Verkehr für 25 Prozent der CO2-Emissionen in Polen verantwortlich

Der Anstieg der CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr hängt mit der intensiven Entwicklung des Straßennetzes in Polen und der Zunahme der Fahrzeuganzahl zusammen.

Im Jahr 1990 gab es in Polen 212 km Autobahnen, und im Jahr 2023 überstieg die Länge der Schnellstraßen und Autobahnen 5.000 km. Die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge stieg im gleichen Zeitraum von 9 Millionen auf fast 36 Millionen.

Die tatsächlichen Emissionen im Zusammenhang mit Verkehrsaktivitäten sind jedoch höher als sie sich direkt aus dem dem Verkehrssektor zugeordneten Emissionsinventar ergeben. Nach der derzeit angewandten Methodik umfassen die transportbedingten Emissionen weder Treibhausgasemissionen aus der Stromerzeugung (in der Energiebilanz enthalten) noch Emissionen aus der Produktion von beispielsweise Zement und Stahl, die zum Bau der Verkehrsinfrastruktur verwendet werden (im energieintensiven Industriesektor enthalten).

CO2-Emissionen aus Transportaktivitäten in den Jahren 2014-2023 Quelle: PIE
CO2-Emissionen aus Transportaktivitäten in den Jahren 2014-2023 Quelle: PIE

Im Jahr 2023 betrug der Stromverbrauch des gesamten Verkehrssektors 6,4 TWh, was 4 % des Inlandsverbrauchs entspricht.

Unter Berücksichtigung des Emissionsfaktors für Stromendverbraucher, der in diesem Zeitraum bei 597 kg pro MWh lag, bedeutet dies, dass der polnische Verkehrssektor im Jahr 2023 3,8 Millionen Tonnen CO2 ausstieß, die in den Bilanzen dem Energiesektor zugerechnet werden. Somit war der Verkehrssektor im Jahr 2023 indirekt für 25 % der gesamten CO2-Emissionen in Polen verantwortlich.

Der Stromverbrauch im Personenverkehr in Polen dürfte steigen

Besonders deutlich wird die Nichtberücksichtigung der Emissionen im Zusammenhang mit der Stromerzeugung in Analysen des Verkehrssektors im Schienenverkehr. Der Schienenverkehr verursacht Spuren direkter Emissionen im Zusammenhang mit der Nutzung von Dieseltriebzügen – im Jahr 2023 beliefen sie sich lediglich auf 0,26 Millionen Tonnen CO2, was 0,4 Prozent der CO2-Emissionen des Verkehrssektors in Polen entspricht.

Dieser geringe Anteil ist auf den hohen Elektrifizierungsgrad des polnischen Schienennetzes (62,5 % des Netzes) zurückzuführen, in dem der Großteil der Transporttätigkeit stattfindet. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass im Jahr 2023 4,3 TWh Strom für den Bedarf der polnischen Eisenbahnen bereitgestellt wurden, beliefen sich die tatsächlichen Emissionen im Zusammenhang mit dem Betrieb des polnischen Schienennetzes in diesem Zeitraum auf 2,8 Millionen Tonnen CO2. Dieser Wert entspricht 4 % der transportbedingten CO2-Emissionen (unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen des Energiesektors). Dies ändert nichts daran, dass die Schiene ein energieeffizientes und emissionsarmes Verkehrsmittel bleibt.

Laut Prognosen von KOBiZE wird der Stromverbrauch im Personenverkehr in Polen voraussichtlich im Jahr 2030 auf 8 TWh und im Jahr 2050 auf bis zu 34 TWh steigen. Der Anstieg des Stromverbrauchs wird auf die weitere Elektrifizierung des Verkehrs und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zurückzuführen sein.

wnp.pl

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