Sprache auswählen

German

Down Icon

Land auswählen

Portugal

Down Icon

Regierung schafft IPI (Steuer auf gewerbliches Eigentum) für in Brasilien produzierte nachhaltige Autos ab

Regierung schafft IPI (Steuer auf gewerbliches Eigentum) für in Brasilien produzierte nachhaltige Autos ab

Neue Regelung gilt für Kompaktfahrzeuge mit niedrigem CO2-Ausstoß und über 80 % recycelbaren Materialien; Maßnahme ist Teil des Mover-Programms

Für in Brasilien produzierte Kompaktfahrzeuge mit hoher Umweltleistung gilt künftig kein Steuersatz für Industrieprodukte (IPI). Die Maßnahme wurde durch ein Dekret formalisiert, das Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (PT) am Donnerstag (10.) im Rahmen einer Zeremonie im Planalto-Palast unterzeichnete. Minister, Parlamentarier und Vertreter der Automobilbranche nahmen daran teil.

Die Initiative ist Teil des im vergangenen Jahr gestarteten Nationalen Programms für grüne Mobilität und Innovation (Mover), das durch steuerliche Anreize Dekarbonisierungsziele für die nationale Flotte festlegt. Ziel ist es, die Automobilindustrie zu Investitionen in saubere Technologien zu ermutigen und gleichzeitig die heimische Produktion zu fördern.

Um für den IPI-Preis von Null in Frage zu kommen, muss das Fahrzeug vier Anforderungen gleichzeitig erfüllen: Es muss vollständig in Brasilien hergestellt sein (einschließlich Schweißen, Lackieren, Zusammenbau und Motorherstellung), weniger als 83 Gramm Kohlendioxid (CO₂) pro gefahrenem Kilometer ausstoßen, zu mehr als 80 Prozent aus wiederverwertbaren Materialien bestehen und als Kompaktwagen eingestuft sein – eine Kategorie, die auch die Einstiegsmodelle der Autohersteller umfasst.

Nach Angaben der Regierung stellt das neue Modell keine Einnahmeverluste dar. Die Steuertabelle basiert auf dem Nullsummenprinzip: Der Steuervorteil für sauberere Fahrzeuge wird durch die höhere Steuerbelastung für Fahrzeuge mit schlechterer Umwelt- und Technologieleistung ausgeglichen.

Für den Minister für Entwicklung, Industrie, Handel und Dienstleistungen, Geraldo Alckmin, fördern nachhaltige Autos ohne Steuern die Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit und soziale Vorteile. Foto: Júlio César Silva/MDIC

„Ein nachhaltiges Auto ohne Steuererhöhungen, null Steuererhöhungen, ohne Belastung der Steuerbehörden, völlige Ausgewogenheit, aber mit Förderung der Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit und sozialer Belange“, betonte der Minister für Entwicklung, Industrie, Handel und Dienstleistungen, Geraldo Alckmin.

Für Modelle, die die Kriterien für einen Null-IPI nicht erfüllen, sieht das Dekret ein neues Steuersystem vor, das voraussichtlich 90 Tage nach Veröffentlichung in Kraft tritt. Der Basissatz beträgt 6,3 % für Pkw und 3,9 % für leichte Nutzfahrzeuge. Von diesen Prozentsätzen aus kann die Steuer nach einer Formel steigen oder fallen, die Indikatoren wie Energieeffizienz, Antriebstechnologie (Elektro-, Hybrid- oder Verbrennungsmotor), Leistung, Recyclingfähigkeit und Fahrzeugsicherheit berücksichtigt.

Ein Hybrid-Flex-Fahrzeug kann beispielsweise einen Rabatt von 1,5 Prozentpunkten erhalten, wenn es die Motoranforderungen erfüllt. Erfüllt es zudem die Energieeffizienzparameter des Mover-Programms, erhöht sich der Rabatt auf 2,5 Punkte. Und wenn das Fahrzeug die Mindestanforderungen an die Recyclingfähigkeit erfüllt, beträgt der Rabatt insgesamt 3,5 Prozentpunkte – wodurch sich der IPI (Brasilianisches Institut für gewerbliches Eigentum) von 6,3 % auf 2,8 % reduziert.

Nach Schätzungen des Wirtschaftsteams hätten rund 60 % der im Jahr 2024 im Land verkauften Neuwagen von der Steuersatzsenkung profitiert, wenn die neue Regelung bereits in Kraft gewesen wäre. Das am Donnerstag unterzeichnete Dekret gilt bis Dezember 2026. Bis dahin soll die neue Steuergesetzgebung vollständig in Kraft treten.

Das Mover-Programm sieht außerdem bis 2028 Finanzkredite in Höhe von 19,3 Milliarden Real vor. Diese sind für Unternehmen bestimmt, die in Forschung, Entwicklung und technologische Innovationen im Bereich nachhaltige Mobilität investieren. Die erwartete Rendite aus der Automobilbranche ist beträchtlich: Laut Prognosen des Nationalen Verbands der Automobilhersteller (Anfavea) werden die mit der Initiative verbundenen Investitionen in diesem Zeitraum voraussichtlich bis zu 190 Milliarden Real erreichen, einschließlich der Autoteile- und Vertriebsketten.

Für Anfavea-Präsident Igor Calvet bringt das Programm regulatorische Vorhersehbarkeit und fördert die industrielle Entwicklung mit einem höheren Anteil inländischer Technologien. „Ein heute in Brasilien produziertes Auto verschmutzt die Umwelt zwanzigmal weniger als ein Auto aus den frühen 2000er Jahren. Diese Vorhersehbarkeit, eine staatliche Politik, bietet uns Mover.“

Neben der Förderung sauberer Technologien und lokaler Fertigung zielt der Vorschlag darauf ab, Einstiegsfahrzeuge durch die Kombination von Steuererleichterungen mit Umwelt- und Sozialkriterien erschwinglicher zu machen. Die Förderung der Verwendung recycelbarer Materialien und der Energieeffizienz könnte sich auch auf die Autoteileindustrie und die Automobilzulieferer auswirken, die sich an die neuen Anforderungen des heimischen Marktes anpassen müssen.

Das Dekret schafft zudem einen neuen Rechtsrahmen für die Fahrzeugkennzeichnung mit Kriterien, die als Grundlage für die Berechnung des Steuersatzes dienen. Die Umweltklassifizierung wird regelmäßig überprüft, basierend auf technischen Standards, die vom Nationalen Institut für Metrologie (Inmetro) und anderen Regulierungsbehörden aktualisiert werden.

Der Text des Dekrets wird in den kommenden Tagen im Amtsblatt der Union veröffentlicht.

portalbenews

portalbenews

Ähnliche Nachrichten

Alle News
Animated ArrowAnimated ArrowAnimated Arrow