Grüner Wasserstoff ebnet den Weg für umweltfreundliche Industrien im Globalen Süden: IRENA

Grüner Wasserstoff und Derivate, darunter Ammoniak und Methanol, entwickeln sich zu Schlüsselkomponenten bei der globalen Umstellung auf Netto-Null-Emissionen und bieten erhebliche Handelschancen, insbesondere für den Globalen Süden, berichtete die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA).
Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse mit erneuerbarer Energie erzeugt und gewinnt aufgrund seines Potenzials zur Dekarbonisierung von Sektoren, deren CO2-Emissionen nur schwer zu reduzieren sind, zunehmend an Bedeutung.
Seine Ausweitung könnte zu einer grünen Industrialisierung, Energieunabhängigkeit, einer verstärkten Beteiligung am Welthandel und der Schaffung von Arbeitsplätzen führen.
Während grauer Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen ein weit verbreitetes Industrieprodukt ist, bietet grüner Wasserstoff eine saubere Alternative als Energieträger und Rohstoff in kohlenstoffintensiven Prozessen.
Auch Schwerlasttransportsektoren wie die Luftfahrt, die Seeschifffahrt und möglicherweise der Fernverkehr sehen in grünem Wasserstoff eine energiereiche Lösung für längere Fahrten, die eine saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt.
Ein weiterer Vorteil von grünem Wasserstoff ist die Fähigkeit, saisonale Herausforderungen bei der Energiespeicherung zu bewältigen. Er kann produziert werden, wenn erneuerbare Energien im Überfluss vorhanden sind, und in Spitzenlastzeiten genutzt werden. Damit bietet er eine Lösung für die großflächige Langzeitspeicherung.
Flexible Elektrolyseure können auch die Widerstandsfähigkeit des Stromsystems in Systemen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien verbessern.
Laut IRENA könnten die internationalen Handelsströme etwa 20 % des erwarteten weltweiten Wasserstoffbedarfs decken.
Die geografischen Unterschiede zwischen Nachfragezentren und Regionen mit Potenzial für erneuerbare Energien zur kostengünstigen Produktion lassen auf erhebliche Handelschancen schließen.
Subsahara-Afrika könnte grünen Wasserstoff für den Eigenbedarf und den Export produzieren und dabei seine strategische Position hinsichtlich Marktzugang und Landverfügbarkeit für die Infrastruktur nutzen.
Aufgrund seiner Nähe zu den europäischen Nachfragezentren ist Nordafrika ein wichtiger Lieferant, der bis 2050 möglicherweise 18 % des Bedarfs der EU an grünem Wasserstoff decken und so den Energiehandel zwischen Europa und dem Mittelmeerraum fördern könnte.
IRENA schätzt den weltweiten kumulierten Investitionsbedarf für die Wasserstoff-Wertschöpfungskette bis 2050 auf 2,49 Billionen US-Dollar, einschließlich Kapazitäten für erneuerbare Energien, Elektrolyseure und Batteriespeicher.
Die Agentur erklärte, dass strategische Planung, Investitionen und internationale Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung seien, um diese Wertschöpfungsketten zu erschließen und eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.
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