Verbundanker für schwere Lasten

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Mit der Kombination von Betonschraube und dem Verbundanker »HUS4-MAX« ermöglicht Hilti eine neue Methode für Stahlverankerungen, die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) zertifiziert wurde. Betonschrauben mit einem Durchmesser von 10 mm bis 16 mm können in Kombination mit der Verbundpatrone genutzt werden, die in einer Folienverpackung je nach Bohrlochgröße vorportioniert ist.

Die vorportionierten Verbundpatronen bestehen aus zwei Komponenten, die sich in zwei separaten Kammern des Folientütchens befinden und in das Bohrloch eingeschoben werden. Beim Setzen der Schraube platzen die Kammern auf und die Komponenten vermischen sich miteinander, wodurch eine sofortige Reaktionshärtung hervorgerufen wird. Somit ist neben der mechanischen auch die chemische Wirkung ohne jegliche Aushärtezeit gegeben und daher die volle Bemessungslast sofort abrufbar.
Bei jeder Befestigung werden mit der Verbundankerschraube HUS4-MAX Zeit und Kosten eingespart sowie Anwendungsfehlern vorgebeugt. Erstens bedarf die Verbundankerschraube einer Ermittlung der Mörtelmenge, weil die Verbundpatronen bereits für die unterschiedlichen Bemessungslasten vorportioniert sind. Fehlern in der Berechnung wird somit vorgebeugt. HUS4-MAX kann stückgenau für die Anforderungen auf der Baustelle eingeplant werden, sodass Arbeitsverzögerungen durch falsche Mengenkalkulationen vorgebeugt werden. Zudem werden keine Auspressgeräte benötigt und es entsteht kein Verwurf von überschüssigem Material.
Zweitens sind die Arbeitsschritte deutlich vereinfacht. Die zweistufige Installation ist ohne Reinigung des Bohrlochs möglich. Die Arbeitsschritte des Ausblasens und Ausbürstens vom Bohrloch entfallen damit. Lediglich ein dreimaliges Lüften in Form von Ein- und Ausführen des Bohrers führt zu einer ausreichenden Bohrlochsauberkeit.
Drittens können höhere Bemessungslasten erreicht werden, sodass in vielen Fällen kleinere Bohrlöcher für höhere Lasten ausreichen. Die Wirkprinzipien von Hinterschnitt, Stoffschluss und Formschluss greifen bei der Befestigung in Kombination, sodass eine höhere Traglast ermöglicht wird. Für die Praxis bedeutet das, dass die Bohrungen aufgrund des geringeren Durchmessers und der geringeren Einbindetiefe weniger aufwendig sein können. Weitere positive Effekte entstehen zudem durch die Möglichkeit auf kleinere Durchmesser auszuweichen. In engen Raumgegebenheiten kann durch Optimierung der Anbauteilgeometrie mit kleinerem Stahleinsatz befestigt und infolgedessen Material eingespart werden. Somit werden Kosten, Zeit sowie die Fehleranfälligkeit durch unsachgemäße Reinigung reduziert.
Die Verbundankerschraube HUS4-MAX ist adjustierbar, demontierbar, zugelassen für die einmalige Wiederverwendung und für das Nachrüsten. Bei der Verwendung dreht sich die Schraube in das Verbundsystem ein, sodass ein Gewindeabdruck entsteht. Neben der Ausfüllung des Gewindeabdrucks, werden auch Unebenheiten im Beton ausgeglichen und zudem schützt das Verbundsystem das Bohrloch vor stehender Nässe. Mit dem Verbundsystem besteht die ETA-zugelassene Möglichkeit, die Verbundschraube HUS4 zu entfernen und einmalig wieder einzudrehen, ohne eine neue Verbundpatrone zu benötigen und ohne Lastreduktion. Neben der Demontage und einmaligen Wiederverwendbarkeit besteht auch die Möglichkeit des Adjustierens während des Setzvorgangs.
Ebenso kann eine normale Betonschraube HUS4 mit der Verbundpatrone HUS4-MAX nachgerüstet werden. Hierfür wird das bestehende Bohrloch nachgebohrt, um eine Tiefenkontrolle durchzuführen. Nun folgen die üblichen Installationsschritte mit Einschieben des vorportionierten Verbundankers in der Folienpatrone und dem Eindrehen der Verbundschraube HUS4. Für nachgerüstete Verbundankerschrauben greift die allgemeine Bauartgenehmigung des DIBt.
Die Verbundankerschraube HUS4-MAX erfüllt in Verbindung mit den galvanisch verzinkten und mehrfachbeschichteten Betonschrauben HUS4 hohe seismische Anforderungen der Kategorien C1 und C2 und ist somit für anspruchsvolle Befestigungen mit strengen Richtlinien zugelassen. Ebenso ist der Verbundanker für Brandbeanspruchungen qualifiziert und kann bis zur Feuerwiderstandsklasse R120 bemessen werden.
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