Wohnungsbau: „Die Beschäftigung droht zum Engpass unserer Sanierungsstrategie zu werden“

Die Klimawende erfordert massive Investitionen in nahezu allen Wirtschaftssektoren. Diese Investitionen benötigen natürlich Finanzierung, aber auch Köpfchen, Arme und Beine, um sie umzusetzen. Alle Szenarien kommen zum gleichen Ergebnis: Die Klimawende führt zu einem Nettozuwachs an Arbeitsplätzen. Die gute Nachricht ist, dass sie Arbeitsplätze schafft; die schlechte Nachricht ist, dass diese besetzt werden müssen, um erfolgreich zu sein.
Mit 20 % der Treibhausgasemissionen sind Gebäude die zweitgrößte Emissionsquelle Frankreichs. Um dieser Herausforderung zu begegnen, strebt die Regierung ab 2030 jährlich 700.000 umfassende Sanierungen an ( 2022 werden es etwa zehnmal weniger sein). Die energetische Sanierung wird daher zum Projekt des Jahrhunderts.
Verschiedene Schätzungen gehen daher davon aus, dass bis 2030 im Bereich der energetischen Sanierung netto 200.000 Vollzeitäquivalente geschaffen werden. Leider entsprechen die Einstellungstrends nicht diesem Ziel, und es besteht die Gefahr, dass sich die Beschäftigung in den kommenden Jahren zum Engpass unserer Sanierungsstrategie entwickelt.
Die Beobachtung ist relativ einfach: Der Sektor ist heute nicht attraktiv. Arbeitsplätze in der energetischen Sanierung sind geprägt von Stereotypen, die man von der Baubranche und den öffentlichen Bauunternehmen kennt: Sie werden als hart angesehen, das Management ist vermeintlich „hart“, die Profile sind wenig vielfältig und die Vergütung wird als unzureichend empfunden.
Die französische Strategie zur Bewältigung der Renovierungsherausforderung besteht heute im Wesentlichen aus Standards einerseits und Subventionen andererseits. Bei den Standards denken wir offensichtlich an Mietverbote und Mietstopps für energieineffiziente Gebäude. Bei den Subventionen ermöglicht das Programm MaPrimeRénov Haushalten, einen Teil ihrer Renovierungsarbeiten zu finanzieren.
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Le Monde