Was passiert nach der Schließung des Kraftwerks Bełchatów? Die Kommunen wollen selbst Energie produzieren.

- Unterzeichner der Gründung des Energieclusters der Region Wieluń sind der Kreis Wieluń, die Gemeinden Wieluń, Pątnów, Wierzchlas und Skomlin sowie die Stiftung Europäisches Institut für Entwicklungsförderung.
- Der neue Energiecluster wurde in die überörtliche Entwicklungsstrategie der Region Wieluń für 2023–2030 als eine der Schlüsselaktivitäten neben Investitionen in Straßen, Bildung, Soziales und Kultur aufgenommen.
- Die Cluster-Teilnehmer erhoffen sich dadurch günstigere Energie für Bürger, Unternehmer und Landwirte, eine stabilere Versorgung von Schulen, Krankenhäusern und Wasserwerken sowie sauberere Luft.
Am 22. September unterzeichneten der Kreis Wieluń und seine Partner Absichtserklärungen zur Gründung eines neuen Energieclusters in der Woiwodschaft Łódź.
„Wir wollen bereits im Jahr 2030 eine vollständige Energieautarkie auf Jahresbasis erreichen“, sagt Maciej Bryś, Landrat von Wieluń.
Die Besonderheit der Region Łódź und des Kraftwerks BełchatówDie Initiative ist aufgrund der Besonderheiten der Region Łódź und der dortigen Grube und des Kraftwerks Bełchatów , die kurz vor der Stilllegung stehen, wichtig.
Der neue Energiecluster wurde in die überörtliche Entwicklungsstrategie der Region Wieluń für 2023–2030 als eine der Schlüsselaktivitäten neben Investitionen in Straßen, Bildung, Soziales und Kultur aufgenommen.
„Heute senden wir ein klares Signal: Wir wollen ein moderner, unabhängiger und umweltfreundlicher Landkreis sein. Die Energiewende steht uns vor einer enormen Herausforderung. Unsere Gemeinden verbrauchen jährlich über 3.500 MWh Energie, und nur ein kleiner Teil dieses Bedarfs, weniger als 7 %, stammt aus lokalen Quellen. Dies bedeutet Abhängigkeit von externen Lieferanten und volatile Marktpreise. Der Cluster soll dies ändern. Er ist ein Instrument, das es ermöglicht , Energie direkt hier in der Region Wieluń zu erzeugen, zu speichern und zu verbrauchen“, fügte Maciej Bryś hinzu.
Unterzeichner der Absichtserklärungen zur Gründung des Energieclusters der Region Wieluń sind der Landkreis Wieluń, die Gemeinden Wieluń, Pątnów, Wierzchlas, Skomlin und die Stiftung Europäisches Institut für Entwicklungsförderung.
Angesichts der Besonderheiten der Region Łódź und der Existenz des Bergwerks und Kraftwerks Bełchatów, in dem in den 2030er Jahren der Abbau und die Umwandlung des Bergbaus auslaufen werden, ist strategisches und langfristiges Denken besonders wichtig. Wieluń hingegen liegt am Rande der Woiwodschaft Łódź, eine Autostunde vom Bergwerk entfernt, in dem viele Anwohner arbeiten.
Das Energieherz Polens wird weiterhin in der Region schlagen„Wir waren eine der letzten Kohle produzierenden Woiwodschaften, die Mittel aus dem Fonds für einen gerechten Übergang erhalten haben. Bald werden die Kraftwerke von Bełchatów stillgelegt und wir sollen die Emissionen um 70 bis 80 Prozent reduzieren. Das ist eine sehr kurze Zeit, um alle notwendigen Maßnahmen umzusetzen, die Polens Energieherz am Schlagen halten“, sagt Barbara Grymm, Leiterin der Abteilung für regionale Transformation im Ministerium für Unternehmertum und gerechten Übergang der Woiwodschaft Łódź.
„Unser Schwerpunkt liegt natürlich auf grüner Energie. Wir wollen möglichst viele dieser Investitionen sehen. Wir wissen, dass die Infrastruktur in unserer Woiwodschaft zu wünschen übrig lässt, insbesondere im Bereich der Verbraucherproduktion. Es gibt viel zu tun, um Energie effektiv in das System einzuspeisen oder zu speichern. Die Woiwodschaftsverwaltung wird diesem Aspekt in ihrer neuen Strategie selbstverständlich Aufmerksamkeit schenken“, sagt Marcin Pawlak, Direktor des Regionalplanungsamtes der Woiwodschaft Łódź.
Als er über die konkreten Vorteile sprach, die sich die Clustermitglieder von ihren Aktivitäten versprechen, erwähnte Starost Maciej Bryś günstigere Energie für Einwohner, Unternehmer und Landwirte, eine stabilere Versorgung von Schulen, Krankenhäusern und Wasserwerken und – nicht zuletzt – sauberere Luft, die auch die Lebensqualität in der Region verbessern werde.
Energieautarkie der RegionDie Ziele der Clusterteilnehmer sind ambitioniert.
„ Wir wollen bis 2030 eine vollständige jährliche Energieautarkie erreichen. Dies steht im Einklang mit der nationalen und europäischen Politik, den Dekarbonisierungsanforderungen, ESG und Klimaneutralität. Vor allem aber entspricht es unseren lokalen Bedürfnissen und den Erwartungen der Einwohner“, sagt Maciej Bryś.
Er betont, dass das Energiecluster der Region Wieluń ein Projekt sei, das auch die Versorgungssicherheit erhöhe, lokale erneuerbare Energiequellen entwickle und Probleme der Energiespeicherung anspreche. Letztendlich werde es eine effizientere Steuerung des Energieverbrauchs ermöglichen.
Der Strategieentwurf des Clusters, der demnächst von seinen Mitgliedern verabschiedet wird, nennt als strategische Ziele die Entwicklung lokaler erneuerbarer Energiequellen (Photovoltaik-, Wind- und Biogasanlagen), den Bau und die Modernisierung der Energieinfrastruktur sowie technologische Innovationen (IKT, OT, Emissionsüberwachung und Energiebilanzierung).
Zu den Zielen des Clusters zählen außerdem Umweltbildung und die Bekämpfung von Energiearmut sowie die Förderung von direkten Energieabnahmeverträgen (PPA) und der lokalen Nutzung von Ökostrom.
wnp.pl