Erklärt: Warum die Regierung E20-Benzin verteidigt – und was die Zahlen zeigen
Der geringere Energiegehalt von Ethanol und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch haben zu Forderungen nach billigeren Kraftstoffmischungen geführt. Neu-Delhi: Indiens Benzin mit 20 Prozent Ethanolbeimischung (E20) hat allein im vergangenen Jahr über 1,44 Billionen Rupien an Devisen gespart, den Kohlendioxidausstoß um den Betrag gesenkt, der durch die Anpflanzung von 30 Millionen Bäumen entsteht, und den Landwirten Zehntausende Millionen Rupien eingebracht, so die jüngste Erklärung des Erdölministeriums. Am 4. August veröffentlichte das Ministerium eine ausführliche Antwort auf die Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von E20 auf Kilometerleistung, Fahrzeugleistung und Kosten. Darin hieß es, die Befürchtungen seien unbegründet, und es untermauerte seine Argumentation mit Daten und weltweiten Vergleichen. Die Einsparungen und das Ausmaß: Seit dem Ethanol-Lieferjahr 2014–15 haben staatliche Ölvermarktungsunternehmen Ethanol ins Benzin gemischt und so etwa 245 Lakh Tonnen Rohöl ersetzt. Das Ministerium gibt an, dass dadurch Devisen in Höhe von 1.440.877.000 Rupien eingespart und die CO₂-Emissionen um 736.000.000 Tonnen reduziert wurden – das entspricht der Anpflanzung von 300.000.000 Bäumen. Allein für 2025 werden bei einer Beimischung von 20 Prozent Zahlungen an die Landwirte in Höhe von 40.000.000.000 Rupien und Deviseneinsparungen von rund 43.000.000.000 Rupien erwartet. Saubererer Kraftstoff, höheres landwirtschaftliches Einkommen. Eine vom Ministerium zitierte Studie von NITI Aayog zeigt, dass Ethanol aus Zuckerrohr 65 Prozent weniger Treibhausgase ausstößt als Benzin, während Ethanol auf Maisbasis 50 Prozent weniger ausstößt. Das Programm, so das Ministerium, habe auch Zuckerrohrrückstände beglichen, den Maisanbau gefördert und Rohölimportgelder an die Landwirte – „Urjadaatas“ und „Annadatas“ – weitergeleitet. Die Frage des Kraftstoffverbrauchs: Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von E20 auf die Kraftstoffeffizienz wurden 2020 geäußert und untersucht. von einem interministeriellen Gremium der NITI Aayog mit Forschungsunterstützung von IOCL, ARAI und SIAM. Das Ministerium sagt, E20 habe etwa 30 Prozent weniger Kohlendioxidemissionen als E10, eine bessere Beschleunigung in E20-getunten Fahrzeugen und eine höhere Oktanzahl (~108,5 gegenüber 84,4 bei Benzin), was für Hochkompressionsmotoren geeignet sei. Zu Behauptungen eines „drastischen“ Kilometerverlusts verweist es auf andere Faktoren – Fahrgewohnheiten, Wartung, Reifendruck und Nutzung der Klimaanlage. Bei einigen Herstellern besteht die E20-Kompatibilität bereits seit 2009, und die Effizienzverluste bei E10-Fahrzeugen waren marginal. Lehren aus Brasilien und von älteren Fahrzeugen: Brasilien fährt mit E27-Kraftstoff, ohne dass Probleme gemeldet wurden, auch nicht in Autos von globalen Autoherstellern, die in Indien verkauft werden. E20 erfüllt laut Ministerium indische und internationale Sicherheits- und Leistungsstandards. Bei manchen älteren Fahrzeugen können Gummiteile oder Dichtungen bei Verwendung von E20 schneller verschleißen, diese können jedoch bei der Routinewartung – normalerweise einmal im Fahrzeugleben – ausgetauscht werden. Warum E20 jetzt nicht billiger ist: Als NITI Aayog seinen Bericht 2020–21 erstellte, war Ethanol günstiger als Benzin. Seitdem sind die Beschaffungspreise jedoch gestiegen – derzeit liegen sie im Durchschnitt bei 71,32 Rupien pro Liter und damit über dem Preis für raffiniertes Benzin. Trotzdem wurde die Beimischung aufgrund ihrer Rolle für Energiesicherheit, landwirtschaftliche Einkommen und Emissionssenkungen fortgesetzt. Versicherung und der Weg in die Zukunft: Das Ministerium bezeichnete die Behauptung, E20 mache die Kfz-Versicherung ungültig, als „völlig haltlos“ und sagte, ein Social-Media-Beitrag sei falsch interpretiert worden. Es betonte, der Versicherungsschutz werde durch die Verwendung von E20 nicht beeinträchtigt.
Der aktuelle Fahrplan sieht E20 bis zum 31. Oktober 2026 vor. Für eine weitere Laufzeit sind Konsultationen mit Automobilherstellern, Ethanolproduzenten, Ölkonzernen und Forschern sowie eine formelle Entscheidung der Regierung erforderlich.>