Offshore-Windenergie: Von heute 83 GW auf 2.000 GW bis 2050

Die Kapazität der Offshore-Windenergie wird weiter ausgebaut. Bis 2024 wird die weltweite Kapazität auf fast 83 GW anwachsen. Dies bietet die Chance, den Einsatz auszuweiten und die Rolle der Offshore-Windenergie im Rahmen der weltweiten Bemühungen, die Kapazität zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen, zu stärken.
Um die Klimaziele zu erreichen, muss die Offshore-Windkapazität bis 2030 auf 500 GW gesteigert werden. Die auf der COP27 gegründete Global Offshore Wind Alliance (GOWA) hat sich verpflichtet, bis 2050 2.000 GW zu erreichen. Das Ziel ist ehrgeizig, aber die Analyse der IRENA zeigt, dass es machbar ist. Eine neue Podcast-Folge mit IRENA-Experten erläutert die Gründe dafür:
- Ausgereifte Technologien fördern die Kostenwettbewerbsfähigkeit
Offshore-Windtechnologien wie größere Turbinen und Festfundamentkonstruktionen sind die gängigsten Anlagentypen. Diese Technologien haben sich weiterentwickelt und sind die ausgereiftesten Technologien für erneuerbare Offshore-Energie. Sie führen zu Kostensenkungen und machen Offshore-Wind zu einer wettbewerbsfähigen Energiequelle. Zwischen 2010 und 2024 sanken die Installationskosten für Offshore-Wind um 48 % , was im gleichen Zeitraum zu einem Rückgang der Stromgestehungskosten (LCOE) um 62 % führte und im Jahr 2024 0,079 USD/kWh erreichte. Angesichts der LCOE und der Tatsache, dass 115 Länder das Potenzial haben, Offshore-Windenergie zu erzeugen, bietet die Technologie ein starkes Geschäftsmodell für eine Ausweitung.
- Internationale öffentlich-private Partnerschaften beschleunigen die Einführung
Die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor ist ein wichtiger Hebel, um den Ausbau der Offshore-Windenergie zu beschleunigen. Multilaterale Initiativen wie GOWA bieten eine globale Plattform für die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Regierungen, Industrie und lokalen Gemeinschaften. Im Rahmen von GOWA schließen sich öffentliche und private Akteure entlang der gesamten Offshore-Wind-Wertschöpfungskette zusammen, um die Mitgliedsländer dabei zu unterstützen, bis 2050 eine Offshore-Windkapazität von 2.000 GW zu erreichen. Gemeinsam befassen sie sich mit den wichtigsten Bausteinen wie Rahmenbedingungen, finanzieller Risikominimierung, Systemintegration und sozioökonomischen Vorteilen. Dies wiederum kann die weltweite Nutzung der Offshore-Windenergie beschleunigen.
- Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) verbessern Betrieb und Effizienz von Offshore-Windkraftanlagen
KI und digitale Technologien können die Unvorhersehbarkeit und die schwankende Verfügbarkeit der Offshore-Windenergie bewältigen . Die Digitalisierung ermöglicht eine Leistungsüberwachung in Echtzeit und eine intelligente Wartung auf Basis von Wettervorhersagen und -analysen. Digitale Tools ermöglichen beispielsweise eine vorausschauende Wartung durch die Analyse von Turbinendaten, um Ausfälle zu vermeiden und die Leistungsabgabe zu optimieren. Dadurch werden Notfallreparaturen und Ausfallzeiten in Offshore-Windparks reduziert. Diese Innovationen können die Betriebskosten durch Minimierung ungeplanter Ausfallzeiten senken und die Leistungsabgabe durch die Verlängerung der Betriebsdauer von Offshore-Windturbinen maximieren. Die daraus resultierende Effizienz macht Offshore-Windenergie für Investoren attraktiver.
Der wichtigste Treiber für einen weiteren Ausbau sind letztlich förderliche politische Rahmenbedingungen. Regierungen müssen konkrete Ziele für die Offshore-Windkapazität festlegen, wie es über 30 GOWA-Mitgliedsländer bereits getan haben. Konkrete Ziele in nationalen Energiefahrplänen und/oder national festgelegten Beiträgen eröffnen Chancen für Investoren. Werden diese Pläne durch vereinfachte Genehmigungsverfahren unterstützt, können Regierungen Investitionen mobilisieren, da das Vertrauen der Investoren in Offshore-Windprojekte steigt.
Hören Sie sich den Podcast „All Things Renewable“ von IRENA an, in dem Simon Benmarraze von IRENA und Rikke Povlsen von GOWA die technische und kommerzielle Machbarkeit des ehrgeizigen Ziels von GOWA untersuchen, bis 2050 2.000 Gigawatt Offshore-Windenergie zu erzeugen, und Möglichkeiten erläutern, die Umweltprobleme im Zusammenhang mit der Nutzung von Offshore-Windenergie zu lösen.
irena