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Atomkraft, Kohle, kritische Infrastrukturen... Sie sind diejenigen, die für unsere Sicherheit sorgen

Atomkraft, Kohle, kritische Infrastrukturen... Sie sind diejenigen, die für unsere Sicherheit sorgen
  • Das Amt für Technische Inspektion hat die Aufsicht über das Projekt zum Bau des ersten polnischen Kernkraftwerks übernommen. Dies sind völlig neue Kompetenzen für die Institution, die Millionen von Geräten in Kraftwerken, Heizkraftwerken, Bergwerken, Raffinerien und anderen Industrieanlagen in Polen überwacht.
  • - Wir müssen bedenken, dass es sich um kritische Infrastrukturen handelt, bei denen kein Platz für Fehler ist, die bestimmte Geräte „abschalten“ können. Dies könnte zur Abschaltung der gesamten Anlage und zu einer Gefährdung der Energiesicherheit führen – betont Paweł Urbańczyk.
  • Eine weitere Herausforderung für UDT ist die Transformation. - Mit der Entwicklung der Energie steigt die Zahl neuer technischer Geräte. Heute untersuchen wir solche, die es vor 10 Jahren in unserem Land noch nicht gab – sagt der Präsident des Technischen Inspektionsamtes der WNP.
  • - Wir betrachten Sicherheit durch das Prisma der Qualität. Deshalb ist es uns so wichtig, dass sich nicht die billigsten Lösungen und Materialien auf Kosten der Qualität und letztlich der Sicherheit am Markt durchsetzen. Darauf legen wir besonderen Wert – fasst der Präsident der UDT zusammen.

Dr.-Ing. Paweł Urbanczyk, Präsident des Amtes für Technische Inspektion. Foto. Matte. drücken.UDT
Dr.-Ing. Paweł Urbanczyk, Präsident des Amtes für Technische Inspektion. Foto. Matte. drücken.UDT

Die Kernenergie ist ein völlig neues Gebiet für das Amt für Technische Inspektion, das über 1,5 Millionen Anlagen überwacht, darunter die größten konventionellen Kraftwerke und Heizkraftwerke in Polen. Und es drängen sich völlig neue Technologien auf den Plan, etwa im Bereich der erneuerbaren Energien. Ist die Transformation eine Herausforderung für UDT?

- Die Energiewende ist eine unserer Prioritäten. Mit der Entwicklung der Energie steigt die Zahl neuer technischer Geräte. Heute erforschen wir diejenigen, die es in unserem Land vor 10 Jahren noch nicht gab.

Um höchste Qualität bei den Prüfungen zu gewährleisten, bilden wir uns ständig weiter, nutzen neueste Erkenntnisse und kooperieren mit ausländischen Institutionen. Mit Blick auf die Veränderungen im Energiesektor haben wir ein internes Kompetenzzentrum eingerichtet, das sich auf die Herausforderungen konzentriert und neue Methoden zur Prüfung von Geräten entwickelt. Diese ermöglichen es beispielsweise bei Kohlekraftwerken, den Betrieb der Geräte zu überwachen und frühzeitig Informationen über mögliche Schadensrisiken bereitzustellen. Darüber hinaus verkürzen sie die Zeit für die Vorbereitung der Geräte zur Prüfung und senken die Kosten für die Vorbereitungsarbeiten.

Hunderte Prüfer prüfen die technische Sicherheit von Millionen Geräten

Von unseren über 1.300 Prüfern sind rund 450 in der Energiebranche tätig. Wir beaufsichtigen konventionelle Energie, darunter über 200 Einheiten und kritische Infrastruktur, sowie die größten Gasinvestitionen, bei denen wir unter anderem für die Sicherheit der Transportleitungen verantwortlich sind.

Wir prüfen rund 600 Standorte für Windparks an Land und haben mit der Prüfung der Ausrüstung für Offshore-Windparks begonnen. Wir kontrollieren Ladestationen für Elektrofahrzeuge, von denen sich in unserer Datenbank des Alternative Fuels Infrastructure Register (EIPA) bereits über 10.000 befinden.

Zu den Aktivitäten der UDT zählen auch Wasserstofftechnologien und die bereits erwähnte Kernenergie, für die wir ein 60-köpfiges Team unserer besten Inspektoren ernannt haben. Dabei prüfen wir nicht nur technische Geräte, sondern auch die Fähigkeiten und Kenntnisse des Personals.

Sind Sie auch personell bereit für den Wandel?

- Ja, denn wir sind eine Ingenieur- und Experteneinheit. Wir führen jährlich über eine Million Tests durch. Die Hauptverantwortung unserer Prüfer besteht darin, die Prüfungen fair und unparteiisch durchzuführen und zu entscheiden, ob das geprüfte Gerät in Betrieb genommen werden kann.

Wie bereits erwähnt, sind beim Technischen Überwachungsamt über 1.300 Ingenieure beschäftigt, die je nach Bedarf neue Kompetenzen und Befugnisse erwerben, d. h. interne Befugnisse, die es den Prüfern ermöglichen, Prüfungen an ausgewählten Typen von Druck- und drucklosen sowie Kurzstreckentransportmitteln durchzuführen. Unsere Inspektoren identifizieren ständig neue Technologien, beispielsweise in der Petrochemie- und Chemieindustrie, die immer moderner und fortschrittlicher werden.

Ein gutes Beispiel, diesmal außerhalb der Energiebranche, sind Personenaufzüge. Aus Anwendersicht ändert sich nichts, technisch gesehen werden diese Geräte jedoch zunehmend von Automatisierungssystemen erfasst, was auch von uns eine Erweiterung unseres Wissens erfordert.

Erwähnenswert ist, dass unsere Ingenieure oft eine Leidenschaft für die Bereiche haben, mit denen sie sich befassen. Sie halten sich über die Veränderungen in ihrer Branche auf dem Laufenden und daher stellen neue Technologien und die Energiewende für sie keine Herausforderung dar.

Wir freuen uns sehr, dass wir immer mehr Ingenieurinnen beschäftigen.

Natürlich geht die Personalproblematik, mit der die gesamte technische Branche nicht nur in Polen zu kämpfen hat, auch an UDT nicht vorbei. Deshalb organisieren wir Praktika, kooperieren mit Hochschulen, beteiligen uns an Nachwuchswettbewerben und bieten zukünftigen Absolventen zahlreiche technische Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch die sprachliche Kompetenz wird bei uns stark gefördert, so dass die technische Dokumentation in englischer Sprache für unsere Mitarbeiter kein Problem darstellt.

21.000 Windenergieanlagen unter der Aufsicht von UDT. Zeit für Offshore

Baltic Power , der erste Offshore-Windpark im polnischen Teil der Ostsee, soll im nächsten Jahr seinen Betrieb aufnehmen. Offshore ist auch in Polen eine völlig neue Technologie und steht ebenfalls bereits unter der Aufsicht von UDT?

- Das stimmt, wir führen unsere ersten Einsätze im Offshore-Bereich durch, wo wir Geräte testen. Wir beraten die Industrie bei der Durchführung von Inspektionen auf See, die für UDT eine neue Erfahrung darstellen.

Dabei übertragen wir die an Land gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen, indem wir ausgewählte Teile eines Windparks im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben untersuchen. Wir betreuen in diesem Bereich bereits über 21.000 Geräte, darunter: Kräne, Hydroakkumulatoren, bewegliche Plattformen. Auf Branchenkonferenzen hören wir viele schmeichelhafte Worte über uns. Wir führen den Dialog mit Investoren und Betreibern und versuchen, auf die Stimmen der Unternehmer einzugehen.

Mehr als 21.000 Windenergieanlagen stehen bereits unter der Aufsicht der UDT. Foto. Shutterstock/Fokke Baarssen
Mehr als 21.000 Windenergieanlagen stehen bereits unter der Aufsicht der UDT. Foto. Shutterstock/Fokke Baarssen

Eine der Anforderungen bestand darin, unsere Inspektionszeit zu optimieren, damit die Ausfallzeiten der Geräte so kurz wie möglich waren. Als Reaktion darauf haben wir die Kompetenzen der UDT-Inspektoren erweitert – jetzt kann ein Ingenieur mit doppelter Autorisierung für Nahtransport und Druckgeräte zu einem Windpark gehen, was die Zeit der gesamten Inspektion verkürzt.

Angesichts der möglichen Zunahme der Zahl der Windparks und damit auch der Anlagen, die wir technisch beaufsichtigen, verbessern wir ständig die Kompetenzen unserer Ingenieure und erhöhen die Zahl unserer Prüfer, die bald bereit sein werden, Prüfungen an weiteren Windkraftanlagen durchzuführen. Derzeit besteht das mit den Kontrollen in diesem Bereich befasste Team aus knapp 190 Personen. Bei Windparks prüfen wir die Kompetenzen auch durch die Zertifizierung von Unternehmen, die Tätigkeiten und Serviceprüfungen an technischen Elementen von Windparks durchführen.

Im konventionellen Energiebereich steht UDT vor ganz anderen Herausforderungen

Allerdings hat die Transformation auch eine andere Seite. Neue Technologien zur Energieerzeugung ersetzen bestehende. Viele der von der UDT betreuten Kraftwerke und Heizkraftwerke werden im Transformationsprozess früher oder später ihr Lebensende haben. Betreuen Sie auch diesen Prozess der Außerbetriebnahme von Altgeräten?

- Im Bereich der konventionellen Energie stehen wir vor Herausforderungen unterschiedlicher Art. Dabei handelt es sich häufig um stark belastete Geräte und unsere Ingenieure entscheiden über deren Weiterbetrieb. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Stabilität des Stromsystems in Polen zu gewährleisten. Wir führen Inspektionstätigkeiten bei Reparaturstopps, Schadensstopps und Modernisierungen durch. Über 200 ältere Kraftwerke werden modernisiert, um ihre Effizienz zu verbessern und den Schadstoffausstoß in die Atmosphäre zu reduzieren.

Deshalb entwickeln wir Forschungstechniken und -methoden ständig weiter. Wir haben unter anderem ein originelles Computerprogramm zur Überwachung und Vorhersage der Lebensdauer von Komponenten entwickelt, das uns hilft, Entscheidungen hinsichtlich des sicheren Betriebs einzelner Geräte in der konventionellen Energie über einen längeren Zeitraum hinweg zu treffen. Wir arbeiten sehr eng mit Blockbetreibern und Energieunternehmen zusammen, um ihren technischen Zustand richtig beurteilen zu können.

Wir müssen bedenken, dass es sich um eine kritische Infrastruktur handelt, bei der es keinen Raum für Fehler gibt, die bestimmte Geräte „deaktivieren“ können. Dies könnte zur Abschaltung der gesamten Anlage und einer Gefährdung der Energiesicherheit führen. Daher ist es unsere zentrale Aufgabe, den sicheren Betrieb derartiger Anlagen zu gewährleisten.

Das nächste Projekt, nach dem ich fragen wollte, ist FSRU , also ein schwimmendes LNG-Terminal, das in Danzig gebaut werden soll. Gibt es hier auch Aufgaben für UDT?

- Im Falle von FSRU führen die Vorschriften eine Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen den Aufsichtsbehörden in den maritimen und den landgestützten Teil des Projekts ein. Mit dem ersten Absperrschieber an Land beginnen die Arbeiten der TÜV-Behörde. Wir betreuen das gesamte Landübertragungssystem, von der Materialbestellung, der Abnahme einzelner Rohrleitungsteile, der Qualifizierung der Schweißverbindungstechnologie bis hin zur Autorisierung der Hersteller.

Wir waren zuvor am Bauprojekt Baltic Pipe beteiligt, bei dem wir eine bedeutende technische Rolle spielten. Diese Art von Fernleitungen unterliegen – ebenso wie ein Kernkraftwerk – nicht den europäischen Richtlinien. Daher beginnt unsere Rolle in diesen Fällen bereits in der Phase der Abstimmung der Konstruktionsdokumentation, über die Materialabnahme, die Herstellung der Elemente, die Installation der Rohrleitungen und Funktionstests bis hin zur Betriebsgenehmigung.

Atomenergie, Offshore, Pipelines … Wie unterschiedlich sind die Aufgaben des Amtes bei so unterschiedlichen Projekten?

- Die Unterschiede betreffen technische Fragen im Zusammenhang mit dem Umfang und der Spezifität der Testgeräte im Bereich der Kernenergie, der konventionellen Energie oder der erneuerbaren Energie. Ich meine den rein technischen Bereich, da es an Windkraftanlagen unterschiedliche Geräte gibt und in Kraftwerken und Blockheizkraftwerken unterschiedliche. Die Kernenergie zeichnet sich beispielsweise durch höchste Qualitätsstandards und eine hohe Sicherheitskultur aus.

Bei der Beantwortung dieser Frage lohnt es sich jedoch, darauf zu achten, was die Aufgaben des TÜVs über die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche hinaus vereint.

Ziel unserer Arbeit ist die Minimierung von Ausfällen und Unfällen, die nicht nur finanzielle und Imageschäden nach sich ziehen, sondern vor allem auch eine Gefahr für Menschen darstellen können.

Wir betrachten Sicherheit durch das Prisma der Qualität. Deshalb ist es uns so wichtig, dass sich nicht die billigsten Lösungen und Materialien auf Kosten der Qualität und letztlich der Sicherheit am Markt durchsetzen. Darauf legen wir ein besonderes Augenmerk.

wnp.pl

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