Ölpreis um 8 % gestiegen, Indien dürfte jedoch kaum betroffen sein

NEU-DELHI: Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran wird die globale Ölversorgung möglicherweise nicht unmittelbar unterbrechen, doch könnten die Spannungen die Preise hoch halten und die Margen der Ölvermarkter drücken, ohne jedoch auf die Verbraucherpreise Einfluss zu nehmen, sagen Führungskräfte indischer Raffinerien.

Ein israelischer Angriff auf iranische Atom- und Militäranlagen, gefolgt von der Ankündigung des Irans, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, löste am Freitag Schockwellen auf dem Ölmarkt aus und ließ den Preis für Rohöl der Referenzsorte Brent um 8 Prozent auf 75 Dollar pro Barrel steigen.

„Es liegt im Interesse der USA, des Iran und anderer westasiatischer Produzenten, den Ölfluss ohne Unterbrechungen aufrechtzuerhalten“, sagte ein Raffineriemanager, der anonym bleiben wollte. „Die Produzenten in der Region wollen keine Handelsunterbrechungen, und Trump wird globale Angebotsschocks befürchten, die die US-Preise in die Höhe treiben könnten.“ „Indiens Rohölversorgungskorb ist derzeit gut diversifiziert, und Westasien hat einen vergleichsweise geringeren Anteil als noch vor zehn Jahren“, sagte MK Surana, CEO von Ratnagiri Refinery and Petrochemicals Ltd und ehemaliger Chef von HPCL . Russland liefert derzeit rund 40 Prozent der indischen Rohölimporte. „Mehr als das Angebot ist für Indien das Preisrisiko relevanter. Dies kann die Margen der Ölvermarkter belasten.“

„Strukturell unterstützt der globale Ölmarkt niedrigere Rohölpreise durch erhöhte OPEC+-Lieferungen und schwaches Nachfragewachstum. Eskalierende geopolitische Spannungen führen jedoch zu höheren Risikoprämien bei den Ölpreisen sowie zu höheren Fracht- und Versicherungskosten“, sagte Surana. „Spekulationen sorgen für steigende Preise.“

Trotz des Anstiegs der Rohölpreise sei es unwahrscheinlich, dass die inländischen Kraftstoffpreise dadurch beeinflusst würden, da die Zapfsäulenpreise in Indien bereits auf einem hohen Niveau lägen, sagte ein anderer leitender Angestellter.