OMV-Chef: Erneuerbare Energien werden Gas in der EU nicht so bald verdrängen

Von Jonathan Tirone

Die europäische Wirtschaft wird noch in den kommenden Jahrzehnten auf importiertes Erdgas angewiesen sein, da die Umstellung auf Solar- und Windenergie länger dauert als prognostiziert, so der Energiekonzern OMV AG.

OMV geht davon aus, dass Gas bis mindestens 2050 eine Schlüsselrolle in der Stromerzeugung und der industriellen Wärmeerzeugung spielen wird, sagte Vorstandsvorsitzender Alfred Stern bei einem Briefing in Wien. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse die Europäische Union Investitionen in saubere Energien mit Mitteln für die Erschließung neuer Kohlenwasserstoffvorkommen in Einklang bringen, sagte er.

Das österreichische Unternehmen erschließt derzeit das größte Gasvorkommen der EU, Neptun Deep vor der rumänischen Küste. Das Feld soll 2027 mit 100 Milliarden Kubikmetern Reserven ans Netz gehen – das entspricht etwa dem Verbrauch der EU für vier Monate.

„Wir werden Gas länger brauchen, als viele noch vor drei oder vier Jahren dachten“, sagte Stern am Montag. „Die einzige Möglichkeit, die Preise zu senken, ist ein höheres Angebot. Wir brauchen mehr Produktion.“

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Anfang des Monats startete die OMV ein Kostensenkungsprogramm in Höhe von 400 Millionen Euro (471 Millionen US-Dollar), das den Cashflow bis Ende 2027 steigern soll. Die Kürzungen könnten rund 2.000 OMV-Mitarbeiter weltweit betreffen, sagte Stern.

Der CEO wird nicht mehr da sein, um viele dieser Kürzungen zu überwachen. Stern plant, im August nächsten Jahres zurückzutreten, nachdem die Fusion zwischen der OMV-Tochter Borealis und Borouge der Abu Dhabi National Oil Co. im ersten Quartal des nächsten Jahres abgeschlossen sein wird.

„Ich bin ein großer Fan davon, zu gehen, wenn die Arbeit erledigt ist“, sagte er.

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